Slow Food Tirol am Wiltener Platzl: Bezirksblatt
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Slow Food Tirol am Weihnachtsmarkt Wiltener Platztl
Bericht in der Tiroler Krone
SF_Tirol Presseclipping Weihnachtsmarkt
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Slow Food Tirol am Weihnachtsmarkt Wiltener Platztl
Bericht in der Tiroler Tageszeitung
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Slow Food in der Tiroler Tageszeitung, Juni 2011
Bericht von der Senfparade mit Tino Pölzer
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Unter dem Logo der Schnecke kämpft „Slow Food“ seit 20 Jahren hartnäckig gegen Fast Food und lange Transportwege

Von
KATHRIN SILLER
Innsbruck – Ein Schnitzel vom glücklichen Kalbl statt frittierter Chicken Wings, Bauernkartoffel statt Pommes Frites, Bioroggenbrot statt Hamburger. Carlo Petrini wusste schon immer, wie qualitätsvolles Essen schmecken muss. Aus Protest gegen schnell produziertes und konsumiertes Fast Food begründete der italienische Soziologe die Gegenbewegung Slow Food. Heute – 20 Jahre später – zählt der Verein weltweit mehr als 100.000 Mitglieder. Mit der Schnecke als Wappentier wurde seine Philosophie auch in Tirol schnell aufgegriffen.

 

Lange Tiroler Tradition

Seit etwa eineinhalb Jahren wird Slow Food Tirol von Jürgen Schmücking betreut,nachdem der Verein trotz langer Tradition etwas eingeschlafen war. Die Mitglieder kommen vor allem aus dem Gastronomiebereich, es sind Produzenten und Restaurantfachleute.

„In Kürze wird es einen Slow-Food-Stammtisch im Haus der Begegnung geben, wo wir Netzwerke bilden wollen, um uns in Österreich gut einzuklinken“, erklärt Schmücking


Während vor 20 Jahren vor allem das gesunde Genießen von lokalen Produkten im Vordergrund stand, sind in den letzten Jahren weitere Aspekte dazu gekommen: „Der Klimaschutzgedanke, die Forcierung von biologischer Landwirtschaft und nicht zuletzt die Biodiversität“, erklärt Schmücking. „Lebensmittel sollten bis zu unseren Tellern so wenige Kilometer wie möglich zurücklegen müssen.“
Schutz für das Klima

Die Tiroler Slow-Food-Vertreter planen zudem, Geschmacksschulungen in Kindergärten und Schulen anzubieten. „Viele Kinder können ja heute nicht einmal mehr gutes von schlechtem Essen unterscheiden“, sorgt sich Schmücking.

 

Lokale Spezialitäten bewahren

Außerdem will Slow Food traditionelle lokale Produkte schützen – der Devise folgend: „Essen, was man retten will“. In Tirol sind das unter anderem die Bio-Bergkräuter, der Tiroler Graukäse und Korbkäse sowie der alte Tiroler Chrysanth-Hanser-Roggen aus Osttirol. „Diese Produkte sollen so bald wie möglich auf die Liste der ‚Arche des Geschmacks‘ gesetzt werden und dann beim ‚Salone del Gusto‘ in Turin präsentiert werden“, freut sich Schmücking auf die Projekte für das kommende Jahr.

 

Demokratisierung des Essens

Mit der Kritik, der Verein sei elitär und richte sich vor allem an Besserverdienende, die sich Qualitäts-Essen leisten können, wurde Schmücking bereits konfrontiert. „In den Anfängen wurden in Turin vor allem teure Spezialitäten vorgestellt. Heute aber schlägt das Pendel in Richtung Demokratisierung. Wir wollen das Image, gutes Essen müsse teuer sein, ablegen.“

Gründer Carlo Petrini sprach kürzlich in einem Interview mit der Deutschen Presseagentur von einer „Demokratie von unten“ und davon, dass alle ein Recht auf Qualität hätten. In einem Terra Madre-Buch zum Jubiläum gibt der Gründer alle seine Losungen aus, die verhindern sollen, „dass wir von der Nahrung gefressen werden“, wie er pointiert formuliert: Keine Nahrungsmittel zu verschwenden und im Zeitalter des Konsums schlicht ohne Exzesse zu genießen.

 

Der Verein Slow Food ist zu einer internationalen Bewegung angewachsen

1989 gründete der Italiener Carlo Petrini den Verein „Slow Food“.

Mittlerweile hat er alle Kontinente erreicht, hat 100.000 Mitglieder in 1300 Vereinen und mehr als 2000 lokalen „Lebensmittelbündnisse“. In Zeiten von Klimaschock und Globalisierung werden es täglich mehr.

Der 20. Geburtstag wurde in 150 Ländern als „Terra-Madre-Day“ (Tag der Mutter Erde) gefeiert. In Tirol gab es eine Ausstellung und ein Slow-Food-Essen im Haus der Begegnung, dem ersten bio-zertifizierte Gastronomie-Unternehmen Tirols

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